Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort legen in ihren Klanginstallationen Dinge frei, die sich nicht unmittelbar erschließen lassen. Ausgangspunkte sind dabei häufig spezielle Situationen oder auch die Prägung eines Ortes – seine Umgebungsgeräusche, seine Geschichte und landschaftliche bzw. städtische Einbindung. Gleichzeitig setzen sie sich immer wieder mit den umgebenden Umweltbedingungen, deren Ursachen und Zuständen auseinander. Ihre Installationen verstehen sie als eine Erweiterung des Raums, die neue Hör- und Seherfahrungen erschließt. Zahlreiche Klanginstallationen entwickelten sie für Brachen, Parks, Seen, Industrie- und Kirchengebäuden sowie für Plätze und Straßen in der Stadt.
Roswitha von den Driesch und Jens-Uwe Dyffort leben in Berlin und arbeiten seit 1994 zusammen. Von den Driesch studierte Freie Kunst bei Inge Mahn an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und besuchte Seminare im Elektroakustischen Studio der TU Berlin. Dyffort studierte Komposition bei Franz Martin Olbrisch und Walter Zimmermann an der Universität der Künste Berlin. Für die Realisierung ihrer künstlerischen Werke erhielten sie zahlreiche Förderungen, u. a. 2019 das Hill End Artist Stipendium, New South Wales, Australien, 2018 das Kulturaustauschstipendium Global des Landes Berlin und 2012 das Residenzstipendium der Villa Aurora (Los Angeles). 2006 wurden sie mit dem Deutschen Klangkunst-Preis ausgezeichnet.
Ihre Klanginstallationen wurden beispielsweise zu den Tagen der Industriekultur Frankfurt am Main (2021), im Stadtraum von Coesfeld / Kunstverein Münsterland (2020), in der Bathurst Regionale Gallery NSW / Australia, im Benyamini CC Centre in Tel Aviv (2018), bei den Wittener Kammermusiktage für Neue Musik (2015, 2017), bei den KunstFestSpielen Herrenhausen (2016), bei den Donaueschinger Musiktagen (2009), im Germanischen Nationalmuseum, Nürnberg (2008), in der singuhr – hoergalerie in parochial (1996, 2001) und bei der Ausstellung Earmarks in MassMOCA, dem Massachusetts Museum of Contemporary Art (1998) präsentiert. Neben Ausstellungen im Innen- und Aussenräumen wurden ihre Musik und Radiostücke vom WDR Studio Akustische Kunst und vom Hessischer Rundfunk hr2-kultur uraufgeführt.