Die beiden internationalen „Echo-Partner“ von soundforum bonn 2024 sind das Nationale Kulturzentrum (CNC) in Cape Coast und das Department für Musik und Tanz an der Universität von Cape Coast in Ghana. Während der dreiwöchigen Residenz in Accra und Cape Coast im Februar 2024 werden die beiden Stadtklangkünstler:innen einen engen Austausch mit den Wissenschaftler:innen und Musiker:innen vor Ort pflegen sowie eine Reihe von Video- und Tonaufnahmen in verschiedenen Gemeinschaften machen. Erste Ergebnisse präsentieren Miki Yui und Stefan Schneider mit Gästen Ende Februar 2024 in einer künstlerisch- performativen Veranstaltung im CNC. Zum Abschluss ihres Aufenthalts folgt ein öffentliches Gespräch mit Gästen in der fächerübergreifenden Reihe der Philosophischen Fakultät der Universität Cape Coast.
23. Februar 2024 um 13:00
Centre for National Culture (CNC) Cape Coast
Takoradi Road, Cape Coast, Ghana
Eine Performance
„Wir sind uns ähnlicher als wir verschieden sind“
Klingende Gemeinschaften in der Zentralregion von Ghana
Miki Yui & Stefan Schneider (Stadtklangkünstlerin und Stadtklangkünstler Bonn 2024) in Kollaboration mit Twerammpon Traditionals (Cape Coast)
Bei der Präsentation im CNC werden künstlerische Perspektiven zum Thema „klingende Gemeinschaften“ aufgezeigt. Eine eigens für dieses Projekt gegründete Musikgruppe wird Musik aufführen, die in Zusammenarbeit mit Twerammpon Traditionals, Cape Coast entstanden ist. Auszüge aus Video- und Audiointerviews, die während der Forschung gemacht wurden, werden als ergänzende Erzählungen zum Netzwerk der Gemeinschaften präsentiert.
27. Februar 2024 um 14:00
Universität von Cape Coast (UCC), Philosophische Fakultät
Bei der Präsentation in der UCC diskutieren die Künstler:innen mit Experten aus verschiedenen Bereichen, u.a. Dr. Eric Debrah Otchere (UCC), Gabriel Hansen (Musikjournalist / Musik in Afrika) und Okyerema Prah (Twerammpon Traditionals), über die klangliche Zukunft der Gemeinschaften in Ghana.
Die Fragen dieses Gesprächs sind während des Forschungsprozesses entstanden. Welche Formen von Gemeinschaft wollen wir heute, in Zeiten, in denen wir kaum noch auf verlässliche Gemeinsamkeiten und bewährte Formen der Verständigung bauen können? Wie könnten neue Formen der Gemeinschaft für die zukünftigen Herausforderungen aussehen? Welche Rolle kann Kunst (im weitesten Sinne) und Klang dabei spielen?
„Moderne Gesellschaften beruhen auf der Idee, dass Menschen trotz unterschiedlicher politischer und wirtschaftlicher Verhältnisse oder Weltanschauungen friedlich zusammenleben können. Wie kann das gelingen, wenn die Grundordnungen in Europa und Afrika (aus ganz unterschiedlichen Gründen) so erschüttert sind, wie sie es im Moment sind? Wir müssen dringend neue und auch unerprobte Formen der Kommunikation entwickeln, um angesichts der vielfältigen lokalen und globalen Herausforderungen gemeinsam handeln zu können.“
Die künstlerische Forschung basiert auf einer Reihe von Begegnungen und dem Austausch in, durch und über Klang und Gemeinschaften in Cape Coast und Accra. Das Projekt konzentriert sich auf verschiedene Gemeinschaften in und um Cape Coast und die vielfältigen Erscheinungsformen von Klang im Alltag und in bestimmten religiösen Praktiken.
Während der Recherchen in Ghana tauschten sich die Künstler:innen mit einer Vielzahl von Musikexperten, nicht-akademischen Musikern, Musikjournalisten, Studenten, Arbeitern, Einzelpersonen und Kollektiven aus, um die enorme Vielfalt von Klang und Musik in den modernen Gesellschaften Ghanas kennenzulernen.
Neben Interviews wurden dazu auch Tonaufnahmen von verschiedenen musikalischen Aktivitäten, religiösen Zeremonien und Arbeitsliedern gemacht. Das Projekt zielt jedoch nicht darauf ab, bereits existierende Gemeinschaften und ihre Klänge zu dokumentieren und zu kartieren, sondern vielmehr darauf, über neue Formen der Kommunikation durch Klang nachzudenken. Wie der Projekttitel bereits andeutet, unterstützt das Projekt eine pluralistische Perspektive, die versucht, Verbindungen zwischen historisch getrennten Bereichen des klanglichen Wissens und der klanglichen Aktivitäten herzustellen. Es ist ein Versuch, Gespräche zu initiieren und zu teilen.
Die Recherche in Cape Coast (Februar 2024) wird von Jason Otoo (Department Tanz und Theater, CNC Cape Coast) und Gabriel Hansen (Musikjournalist, Music in Africa) sowie von Kofi Shaphat (Doktorand an der UCC) begleitet.
Die Interviewpartner sind u.a.: Okyerema Prah (Twerammpon Traditionals), Eric Debrah-Otchere (UCC), Ms. Jennifer Able Adjahoe (UCC), Dr. Madinatu Bello (UCC), die Ewe-Gemeinschaft in Cape Coast, Eco-Scout (Cape Coast), der Archivar des Nketia-Archivs des Instituts für Afrikastudien der Legon-Universität, Radio Peace (Community Radio Winneaba), AFL FM (Collage Radio Cape Coast), Issac Kaledzi (Journalist Deutsche Welle), Gabriel Hansen (Journalist Music in Africa), Elisabeth Johnson (Schriftstellerin) und Kobby Graham (Schriftsteller, Erzieher und DJ).
Weitere Informationen demnächst!